„Ich bin doch immer noch ich – nur mit einem neuen Titel.“
Diesen Gedanken höre ich oft, wenn jemand frisch in die Führungsrolle startet – vor allem dann, wenn der Wechsel intern passiert. Doch genau dieser Schritt birgt viele Stolpersteine. Denn auf einmal verändert sich nicht nur die Aufgabe – sondern auch die Beziehung zum Team, die Erwartungen von allen Seiten … und nicht zuletzt: die eigene Rolle.
Führung ist nicht nur ein Job. Es ist ein Rollenwechsel.
In unserem letzten Lunch & Learn haben wir uns genau mit dieser Herausforderung beschäftigt. Was passiert, wenn man vom Kolleg:in zur Führungskraft wird – ohne dabei vorbereitet zu sein? Was bedeutet es, plötzlich „die Neue“ oder „der Neue“ an der Spitze zu sein, obwohl man doch gestern noch Teil des Teams war?
Führung beginnt nicht mit einem Titel, sondern mit Selbstreflexion
Viele erleben in der neuen Rolle Spannungen – oft ganz unbewusst rutscht man in Extreme:
- Entweder will man alles neu machen, zeigen, was man draufhat („Alle mir nach!“)
- Oder man bleibt zu nah dran, um bloß nicht „anders“ zu wirken („Ich bleib wie ich bin.“)
Beides ist verständlich – aber weder das eine noch das andere führt langfristig zu guter Führung. Was es braucht, ist Balance
Balance zwischen Klarheit und Beziehung. Zwischen Vertrauen und Orientierung
Es ist wichtig innezuhalten – bevor man losrennt. Denn wer führen will, sollte sich zuerst selbst gut führen können. Zur Reflektion können Sie diese Fragen nutzen:
- Welche Erwartungen trage ich selbst – und welche spüre ich von außen?
- Wo kann ich bewusst loslassen, um meinem Team mehr zuzutrauen?
Eine Kundin von mir sagte: „Ich dachte, ich muss vor allem leisten und alles selbst machen. Aber eigentlich geht es darum, Raum zu geben.“
Perspektivwechsel: So sieht Ihr Team Sie jetzt
Doch was passiert, wenn wir die Perspektive wechseln. Wie erlebt das Team diese Veränderung?
„Früher waren wir befreundet – ist das jetzt vorbei?“
„Warum wird sie/er plötzlich so kontrollierend?“
„Eigentlich wollte ich die Rolle“
Diese Fragen – unausgesprochen oder offen geäußert – begleiten viele Teams, wenn sich Führungsrollen verändern. Umso wichtiger ist es, hier achtsam zu kommunizieren, transparent zu sein und Vertrauen nicht einzufordern, sondern zu verdienen.
Drei Impulse zum Mitnehmen:
1. Die neue Brille aufsetzen
Sie werden nicht mehr allein an Ihrer Leistung gemessen – sondern an der Entwicklung Ihres Teams. Das ist ein Perspektivwechsel, der Klarheit braucht.
2. Akzeptanz kann man nicht verordnen
Sie entsteht durch Verhalten, nicht durch Titel. Nehmen Sie sich Zeit, Ihr Team „neu“ kennenzulernen – und lassen Sie sich neu kennenlernen.
3. Vertrauen braucht Mut
Führung heißt auch: Kontrolle abgeben. Wer Raum schafft, ermutigt sein/ihr Team zu wachsen. Klarer Rahmen, echtes Zuhören, und auch mal Fehler zulassen.
Fazit: Führung ist ein Weg – kein Status
Es lohnt sich, regelmäßig innezuhalten und sich selbst zu fragen: Wo stehe ich? Was braucht mein Team – und was brauche ich, um wirksam zu sein?
Lassen Sie sich daher von unseren Weiterbildungsprogrammen und Kursen inspirieren und erweitern Sie Ihre Führungskompetenzen. Besonders unser Kurs des Monats Neu als Führungskraft bietet Ihnen die Werkzeuge, um eine starke, vertrauensvolle Teamkultur aufzubauen, Veränderungen proaktiv zu begleiten und nachhaltige Erfolge zu erzielen.